Alfred Bekker: Das Reich der Elben

Bevor hier jetzt die übliche "Inhalt-Meinung-Aufteilung" folgt, muss ich euch zunächst einmal vorwarnen: "Das Reich der Elben" kann einfach mal so gar nicht mit der "Herr der Ringe"-Welt mithalten, also erhofft euch von meiner eigenen Meinung nicht zu viel...


Inhalt

Die Elben haben die Welt der Sterblichen verlassen und sind seit Jahrhunderten auf der Suche nach den Gestaden der Erfüllten Hoffnung. Die Hoffnung geben die meisten von ihnen jedoch auf, als sie nach ihrer Irrfahrt durch das Nebelmeer endlich Land entdecken, das zwar nicht den Gestaden entspricht, aber immerhin fruchtbar erscheint. Nachdem König Keandir auf einer dem Festland vorgelagerten Insel (Naranduin) mit seinem treuen Gefolgsmann Branagorn zunächst noch aus den Fängen des Augenlosen Sehers entkommen musste, lassen die Elben sich schließlich auf dem Festland nieder und erbauen ihre erste Stadt: Elbenhaven - und nennen ihr Land Elbiana. Doch Elbiana wird bald schon von der Menschenrasse der Rhagar bedroht und so müssen sich alle friedlichen Wesen des Landes vereinen, um dem Feind Widerstand zu leisten.


Meine Meinung

Wie bereits gesagt: erwartet bitte nicht zu viel... Was mich so daran gereizt hatte dieses Buch zu kaufen, war die Story, die "Herr der Ringe" ja irgendwie aus Sicht der Elben weitererzählen soll. Der Aspekt erschien mir sehr interessant und dann wurde ich doch eher enttäuscht als alles andere. Der Sprachstil gefällt mir überhaupt nicht, alles wird zig mal wiederholt und erklärt (als wäre der Leser irgendwie schwer von Begriff). Als Beispiel wäre hier zu nennen, dass die meisten Elben einen Beinamen haben, wie "Branagorn der Suchende", und die Erklärung klingt immer gleich: Branagorn heißt "der Suchende", weil er sein Leben lang nach irgendwas sucht; Lirandil heißt "der Fährtensucher", weil er der beste Fährtensucher seiner Zeit ist und so weiter und so fort... Und jedes Mal, wenn der Beiname geschrieben steht (was zum Leidwesen des Leseerlebnisses oft so ist), kommt die Erklärung. Ich meine, WARUM?!

Weiterhin ist die Namensgebung der Länder und Städte eher eines Grundschuldkindes würdig als eines Bestseller-Autors. Das Land der Elben heißt Elbiana, die Hauptstadt Elbenhaven? Die nördlichste Stadt Nordhaven, die westlichste Westgard und die östlichste Ostoria (oder war es doch Estgard in Estorien)? Der Fluss Nur fließt durch das Gebiet Nuranien mit der Hauptstadt Nurandor und Nor ist die Hauptstadt von Norien? Cosan liegt in Cosanien direkt am Cosanischen Meer? Ich könnte seitenweise so weiter machen und meine Aufregung darüber würde sich trotzdem nicht legen. Ganz ehrlich: Was soll das denn? Bruchtal liegt doch auch nicht in Bruchland mit dem Fluss Bruch und Gondor ist ja auch nicht die Hauptstadt von Gondorien... Zu allem Überfluss handelt es sich bei diesem Buch nur um den Auftakt zu einer Trilogie rund um die Welt der Elben, die ich komplett im Schrank stehen habe und früher oder später wohl noch lesen muss, denn ungelesene Bücher bleiben nicht in meinem Schrank stehen!

Es tut mir Leid für alle, die sich mehr Hoffnung gemacht haben, aber empfehlen kann ich dieses Buch auf keinen Fall.

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