Christian von Aster: Der letzte Schattenschnitzer

Wir achten unsere Schatten nicht - und das kann uns zum Verhängnis werden.

Inhalt
Die Geschichte wird in drei Teilen erzählt: von dem Schatten selbst, von einem auktorialen Erzähler und aus dem Buch der Schatten, dem Alchimia Umbrarum. Sie beginnt mit dem Prolog, der von dem Schatten erzählt wird (diese Passagen sind immer dick gedruckt). Das Schicksal der Welt liegt in den Händen von Jonas Mandelbrodt, einem kleinen Jungen, der mit Schatten kommunizieren und sie beherrschen kann. Schon direkt nach seiner Geburt versucht er unbewusst, sich von seinem Schatten loszureißen, da er merkt, dass ein Schatten nicht einfach nur geworfen wird, sondern ein "eigenes Leben" hat. Jonas ist der letzte Schattenschnitzer, den es auf der Welt noch gibt und so hängt alles von ihm ab - von ihm und Maria Dolores Hidalgo, dem Mädchen ohne Schatten. Der Rat der Schatten, der das Gleichgewicht in der Welt der Menschen halten soll, bemerkt zwar früh genug, dass diese zwei Kinder gefährlich werden könnten, doch sie unternehmen zuerst nichts dagegen - und als sie sich dann entschließen, dass diese beiden Kinder sterben müssen, um Schlimmeres zu verhindern, ist es bereits zu spät, denn es gibt einen Verräter in ihren Reihen - einen Verräter, der weder auf der einen, noch auf der anderen Seite steht und nur die eigenen Ziele verfolgt. So passiert es, dass Jonas sich, nach einem schlimmen Zwischenfall im Garten (er und ein Freund von ihm werden von einem Schatten angegriffen), auf eine Reise begibt, die ihn in eine heilige Stadt führen soll. In dieser besagten Stadt lebt der Wächter - Gottes Schatten auf Erden - und auch hier wird ihm bald bewusst, dass selbst der Wächter, der das Böse fernhalten sollte, nicht mehr unbedingt auf der guten Seite steht. Aber was genau ist eigentlich die gute Seite? Ein Abenteuer beginnt, dass sobald kein Ende nehmen wird und viel Opfer fordert. Als ein Krieg ausbricht und alles verloren scheint, wendet sich jedoch das Blatt. Jetzt liegt alles in Jonas Händen...

Meine Meinung
Ein wunderbar zu lesendes Buch in einem gut verständlichen Schreibstil. Die Spannung wird bis zur letzten Seite aufrecht erhalten und selbst am Ende bleibt es dem Leser offen, zu interpretieren, was das Buch einem sagen wollte. "Ehrt Eure Magier!" und achtet eure Schatten... Für uns ist es selbstverständlich, dass wir einen Schatten werfen, so wie alles andere auch. Dort wo Licht ist, ist auch Schatten - das eine kann ohne das andere nicht existieren. Doch dort wo kein Licht ist, muss ja auch Schatten sein, denn was sollte diese Dunkelheit sonst sein? In der Dunkelheit verschmelzen alle Schatten miteinander und das ist es, worüber wir nicht nachdenken - es ist einfach selbstverständlich, Naturgesetze eben. Dieses Thema in einem Buch aufzufassen ist eine tolle Idee, die ebenfalls toll umgesetzt wurde. Ich kann nur sagen: Mehr davon!

Fazit
Jedem, der Fantasy mit Hintergrund gerne liest, kann ich dieses Buch nur empfehlen. Christian von Aster hat ein wunderbares Buch geschaffen, das ich von der ersten Seite an nicht mehr aus der Hand legen konnte. Dieses Buch bekommt die vollen 5 Sterne!

Gestalten sind aus Licht geschälte Schatten.
Manfred Gilgien

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