Donato Carrisi: Der Todesflüsterer

Schon von der Leseprobe selbst war ich total begeistert. Und dann kam das Buch!!
Ich habe es an einem einzigen Tag gelesen - nein, eher verschlungen. So viel Spannung wurde aufgebaut, und sie nahm nie ab.

Besonders interessant fand ich die Einschnitte, in denen die ganze Polizeiarbeit erklärt wurde, wie zB auch die Serienmörder-Profile. Der Todesflüsterer ist also ein Profil für sich. Im Laufe des Buches wird klar, dass der Titel wohl überlegt und äußerst passend ist. Bis zur Mitte des Buches hatte ich mich zuerst gefragt, warum dieses Buch diesen Titel trägt, aber wie gesagt, es wird am Ende klar.

Der Täter, der 6 kleine Mädchen entführt und ihnen jeweils den linken Arm abgetrennt hat, bleibt bis zum Ende anonym. Erst auf den letzten Seiten gibt es Hinweise auf den eigentlichen Täter. Die Fälle, die zwischendurch aufgedeckt werden haben also im Grunde genommen rein gar nichts mit den Mädchen zu tun. Der Täter benutzt die Leichen der Mädchen nur, um alte, nie geklärte Fälle, aufzudecken. Auch das ist sehr spannend und verwirrt den Leser teilweise, da es vom eigentlichen Täter sehr ablenkt.

Zwischendrin ist die Rede von einem Gefängnis-Insassen, der keine DNA hinterlässt, sehr penibel ist und sofort alles reinigt, was er angefasst hat. Auch nennt er keinen Namen oder so. Zuerst fragt man sich, was dieser Mann mit der Story zu tun hat, denn die Mädchen verschwinden, die Leichen tauchen auf, während dieser Mann im Gefängnis sitzt. Ganz zum Schluss findet Mila heraus, dass ER der eigentliche Täter war, denn er hat allen, bei denen die Leichen gefunden wurden, oder die verdächtigt wurden, die Taten eingeredet. Im Grunde genommen wollte er nichts anderes als vergangene Gräueltaten aufzudecken. Er wollte der perfekte Mörder sein. Das Schlimme am Ganzen ist jedoch, dass er das ganze Ermittlerteam mit reingezogen hat. Rosa zB hat eine Mädchenleiche ins Quartier gelegt, da der Täter auch ihre Tochter in seiner Gewalt hatte - sie wollte nicht, dass ihr etwas passiert. Mila fielen nach und nach immer mehr Parallelen zu ihrem persönlichen Albtraum auf - auch sie wurde früher entführt, nur wurde ihr der linke Arm nicht abgetrennt sondern lediglich gebrochen. Das erstaunlichste jedoch, und damit hatte sicher kein Leser gerechnet, war Gorans Geheimnis.

"Gott schweigt, der Teufel flüstert...", diesen Satz hatte Goran nicht umsonst von sich gegeben. Es spiegelte genau das wider, was ihm widerfahren war. Der Täter hatte auch ihm Dinge eingeflüstert, worauf er seinen Sohn und seine Ex-Frau getötet hatte - "aus Liebe", so sagte er. Somit hatte jeder aus dem Team irgendwo ein dunkles Geheimnis.

Erstaunlich war ebenfalls, dass der Täter im ganzen Gespräch nur einen einzigen Satz zu Mila gesagt hatte: "Es ist ein Mädchen."... Kurz darauf erfährt man, dass Mila schwanger ist.

Das Ende bleibt jedoch irgendwie offen. Zwar sitzt Rosa nun wegen Beihilfe zum Mord im Gefängnis, da sie auch ein Mädchen für den Täter entführt hat, um ihre Tochter zu retten, Goran liegt im Koma, da er aus dem Fenster gesprungen ist, aber der Täter ist nicht zu fassen. Alle wissen nun, dass der Mann im Gefängnis der Täter ist, aber es gibt keine Beweise, da er niemals selber ein Mädchen angepackt hatte. Somit kam der Täter also frei, und die Tatsache, dass er weiß, dass Milas Kind ein Mädchen wird, lässt sie wohl in eine ungewisse Zukunft rennen.

Man weiß nie, ob er wieder zuschlagen wird, und durch bloße Worte andere zum Mord verleiten wird.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0