[Rezension] Gerti Dienel: Secrets of Anwnn - Die Quelle des Lebens

Das Buch

"Wenn ich hierbleibe, bin ich verloren ..."

 

Katelyn quälen unheimliche Träume. Eine innere Stimme rät der jungen Kunststudentin, in das Haus ihrer verstorbenen Eltern nach Cornwall zurückzukehren. Soul Manor - dieser Ort übte seit jeher eine magische Anziehungskraft auf sie aus. Dort trifft sie ihren Jugendfreund Aidan Mc Goohan wieder. Dieser Mann ist ihr unheimlich, doch sie verliebt sich unsterblich in ihn. Auf geheimnisvolle Weise scheint ihr Leben untrennbar mit dem seinen verwoben zu sein. Doch kann Katelyn ihm trauen? Was verbirgt er vor ihr? Kennt Aidan das Geheimnis ihrer wahren Herkunft? Mit ihm dringt eine dunkle, unheimliche Macht mit voller Wucht in ihr Leben ein, die beängstigender nicht sein könnte. Katelyn will fliehen. Doch sie ahnt nicht, dass ihr Schicksal von den Göttern einer alten Ära vor langer Zeit bereits besiegelt wurde und eine Flucht unmöglich ist ...

Das Cover

Das Cover ist in Ordnung, völlig umgehauen hat es mich jetzt aber nicht. Die rote Schrift gefällt mir jedoch sehr gut, da sie sich vom dunklen Hintergrund wunderbar abhebt - sie erinnert mich aber irgendwie an Blut. Im Zusammenhang mit dem  den Geheimnissen von Anwnn, der Anderswelt, passt das irgendwie! Der schwarze Flügel im Hintergrund hat seine Bedeutung - diese erschließt sich mir beim Betrachten des Covers, ohne das Buch zu kennen, allerdings nicht.

Das hat mir gefallen:

Gerti Dienels Schreibstil ist sehr fesselnd. Man überfliegt die Seiten eigentlich nur so, wäre da nicht die Sache mit der Kommasetzung (darauf gehe ich unter dem Punkt "Das hat mich enttäuscht" ein). Das Buch ist sehr spannend geschrieben und als Leser kam ich sehr schnell in die Story rein.

 

Auch die Protagonisten sind äußerst detailliert beschrieben. Jeder Charakter hat eigene Merkmale, die sofort zuzuordnen sind. Ich konnte mich schnell mit einigen der Protagonisten identifizieren (mit den guten natürlich - das Böse entspricht eher weniger meinem eigenen Charakter ;) ). Was mir besonders gut gefallen hat, ist der Wandel, den die einzelnen Personen durchgemacht haben. Es gab keinen, der sich nicht auf irgendeine Art und Weise verändert hat. Dabei hat Dienel offenbar sehr darauf geachtet, dass dieser Wandel sich nicht von jetzt auf gleich vollzogen hat; sie hat den Charakteren Zeit gegeben, sich zu entwickeln, ihre Stärken und Schwächen zu erkennen und das Beste daraus zu machen.

 

Dann war da noch die Story an sich: Magie, Götter, die Anderswelt. Vor Kurzem erst habe ich Bücher gelesen, die in der Anderswelt spielten und ich war fasziniert von dieser Welt. Allerdings handelt es sich bei Dienels "Secrets of Anwnn" um eine völlig andere, als die, dich ich kennenlernen durfte. Doch das gefiel mir trotzdem. Die Story hat einfach in allen Aspekten von vorne bis hinten zusammengepasst und die Protagonisten passten perfekt in diese zwei Welten.  Durch die Emotionen, die zwischen verschiedenen Charakteren bestanden, wurde das ganze noch etwas spannender. Dauernd habe ich mitgefiebert, nach Lösungen für die Probleme gesucht und gehofft, dass alles gut wird.

Das hat mich enttäuscht:

Liest man den Klappentext, bekommt man die Eindrücke, Soul Manor wäre Katelyns Elternhaus und Katelyn wüsste alles über ihre Herkunft. Dass dem nicht so ist, bekommt man als Leser relativ schnell mit, aber gerade die Situation mit Soul Manor war zu Beginn äußerst verwirrend. Und auch die Bezeichnung "Jugendfreund" für Aidan ist ein völlig falscher Begriff. Katelyn war 8 Jahre alt, als sie befreundet waren ...

 

Was mich außerdem gestört hat, ist die Tatsache, dass ich nach knapp 380 Seiten nicht weiß, wie Soul Manor nun geschrieben wird. In der ersten Hälfte des Buches (und auch im Klappentext) heißt es "Soul Manor" - später allerdings "Soul Manour". Man kann mich jetzt als pingelig bezeichnen; ich finde so etwas aber sehr wichtig.

 

Zusätzlich dazu hat mich die Kommasetzung absolut in den Wahnsinn getrieben. Ich habe in meinem Leben noch nie so viele Kommata an Stellen gesehen, an die sie einfach nicht gehören. Ich behaupte ja nicht, dass ich selbst ein Komma immer richtig setze - aber bei einem Buch, dass von einer Autorin geschrieben und vom Lektorat überprüft wurde, kann man doch wirklich mehr erwarten. Es hat meinen Lesefluss so oft gestört, da ich manche Sätze mehrfach lesen musste, um den Sinn dahinter zu verstehen. Ja, ein falsch gesetztes Komma kann den Sinn eines Satzes durchaus verändern oder den Satz unnötig kompliziert machen. Eine Überarbeitung wäre wohl nicht verkehrt ...

Fazit

Ein spannendes Fantasy-Buch, das ich gerne uneingeschränkt empfohlen hätte. Allerdings muss ich ein Herzchen für die verwirrende Zeichensetzung abziehen und ein weiteres halbes für die sich immer verändernde Schreibweise von Orten. Wer darauf allerdings nicht so achtet, dem kann ich es definitiv uneingeschränkt empfehlen. Es ist voll von Emotionen (Liebe, Hass, Zorn, Vergebung etc) und der Magie einer anderen Welt: Anwnn.


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