[Rezension] Stuart MacBride: Die dunklen Wasser von Aberdeen

Das Buch

Mit Schirm, Charme und viel Spannung

 

Detective Sergeant Logan McRae hat nach neun Monaten im Krankenstand seinen ersten Einsatz, und der könnte nicht schockierender sein: In einem Wassergraben hat man die Leiche des vierjährigen David Reid gefunden. Der Junge wurde erwürgt, seine Leiche grausam verstümmelt. Doch bei diesem Mord bleibt es nicht. Ein Serienkiller, der es auf Kinder abgesehen hat, macht das schottische Aberdeen unsicher. Und Logan weiß, dass ihm nicht viel Zeit bleibt, bevor in der Bevölkerung eine Hexenjagd ausbricht …

Das hat mir gefallen:

Stuart MacBride war mir völlig unbekannt und nur eine Zufallsentdeckung. Da die Story ganz interessant klingt und ich super gerne Bücher lese, die in Schottland spielen, habe ich mich an den ersten Fall für Logan McRae herangewagt.

 

MacBride hat einen angenehmen Schreibstil, der sich flüssig und zügig lesen lässt - keine unnötigen Ausschweifungen oder Sätze, die über eine halbe Seite gehen. Er beschreibt alles detailliert genug, um dem Leser ein klares Bild zu vermitteln aber nicht so detailliert, dass es übertrieben oder langwierig werden würde. Seine Art zu schreiben ermöglicht es dem Leser, sich sofort in die jeweilige Situation hineinzuversetzen und sie so mitzuerleben.

 

Die Charaktere sind ausnahmslos authentisch. So ist Logan McRae nicht dieser übermäßig erfolgreiche Detective, dem niemals Fehler unterlaufen und der jede Situation meistert. Ganz im Gegenteil: Er macht durchaus Fehler und nicht immer läuft alles wie am Schnürchen. McRae ist aber unzweifelhaft der Sympathieträger, zu dem der Leser schnell Zugang findet. Und auch die "Bösen" sind nicht einfach nur durchweg böse. Jeder Charakter ist wohl durchdacht und ausgefeilt, mit Ecken, Kanten und sowohl guten als auch schlechten Seiten.

 

Der Haupterzählstrang gefällt mir sehr gut. Es ist ein spannender Fall, der nicht nur die Ermittler an ihre Grenzen treibt. Beim Lesen musste ich des Öfteren schlucken, denn der Fall erschüttert einen doch sehr. Der rote Faden zieht sich von vorne bis hinten durch, der Spannungshöhepunkt ist jedoch erst kurz vor Schluss. Das finde ich persönlich aber wirklich gut, da das Buch mit seinen über 540 Seiten ja doch sehr lang ist und somit die Spannung immer mehr aufgebaut werden kann.

Das hat mir nicht gefallen:

Neben dem "Hauptfall" gibt es noch andere Erzählstränge. Der ein oder andere hätte vielleicht weggelassen oder zumindest gekürzt werden können. Wie bereits gesagt, hat das Buch über 540 Seiten. Zwar bleibt es bis zum Schluss spannend, doch die Enttäuschung ist definitiv da gewesen, als ich am Ende war und die Verbindung zwischen einigen Strängen gefehlt hat.

Fazit

Ein spannender Krimi, der im wunderschönen Aberdeen in Schottland spielt. Mich hat er auf jeden Fall überzeugt, der zweite Fall mit McRae liegt bereit! Ich kann "Die dunklen Wasser von Aberdeen" auf jeden Fall empfehlen - auf Grund der Länge und des doch recht harten Themas ist es aber kein Buch für Zwischendurch.

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