[Rezension] Awen Eibner: Wellenflügel - Der Sog der Kälte

Streitigkeiten in Familien sind nichts Besonderes. Zerwürfnisse sind es ebenso wenig. Umso besorgniserregender, welche Folgen beide nach sich ziehen.

Als Shenoa nach wochenlanger Abwesenheit ins Schloss der Susurrs zurückkehrt, bringt sie etwas mit, das Keanu unter Zugzwang setzt. Er fürchtet um das Erbe seiner Kinder und verstößt seine Mutter aus der Familie. Damit setzt er einen Prozess in Gang, der seinen Wohlstand und sein Leben bedroht.

Aus ärmlichen Verhältnissen stammend muss Alvar aus dem Südosten Dominiens fliehen, gejagt von Wesen, die den Menschen nur aus Märchen oder als Dämonen bekannt sind. Zusammen mit anderen Flüchtlingen kann er sich durch einen letzten Trick aus der Falle retten - vorerst. Seine Flucht führt ihn über dunkle Wege, gegen die Wassermagie allein so wenig auszurichten vermag wie gegen seine Verfolger …

Meine Meinung

Nachdem ich vom ersten Teil der Wellenflügel-Trilogie wirklich angetan war, habe ich mich natürlich umso mehr auf den zweiten gefreut, den Awen Eibner mir freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

Der Schreibstil ist leicht zu lesen und detailreiche Beschreibungen von Orten und Situationen regen die Fantasie beim Lesen stark an. Was mir sehr gut gefallen hat ist, dass die Story direkt am ersten Teil anknüpft, man also direkt wieder mitten drin ist. Die zwei verschiedenen Erzählstränge - einmal im Schloss der Susurrs und dann noch mit Alvar auf der Flucht - wechseln sich häufig ab, allerdings nicht so "spontan", dass es den Lesefluss unterbrechen würde. Es bleibt alles verständlich und gut zu lesen.

Allerdings habe ich auch etwas Negatives anzumerken. Im ersten Teil war ich noch sehr begeistert von den Protagonisten, die charakterliche Tiefe aufwiesen und sich im Laufe des Buches weiterzuentwickeln schienen. Das fehlt in diesem Teil leider völlig. Die Charaktere erscheinen mir zum Teil sehr flach, wie lieblos niedergeschrieben, ohne sich weiter Gedanken über sie gemacht zu haben. Vor allem Alvar und die Gruppe um ihn herum scheint nicht fassbar zu sein - die Flüchtenden bleiben nicht mal lange im Gedächtnis und so musste ich das ein oder andere Mal zurückblättern, um nachzuschauen, wer das noch gleich war. Spannend war dagegen Keanus Entwicklung, die glücklicherweise nicht stagnierte. Die Story um seine Schwester allerdings war dieselbe wie schon im ersten Teil und brachte irgendwie nichts überraschend oder spannendes Neues.

Fazit

Alles in Allem hat mich der zweite Teil der Wellenflügel-Trilogie leider nicht zu 100% überzeugen können. Mir fehlt hier an den Protagonisten hinten und vorne so Einiges und auch die Story wird oft (in erster Linie, wenn es um Gwyneira geht) langweilig und dümpelt so vor sich hin.

Daher kann ich dem Buch nur 3 von 5 Sternen geben.

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