[Rezension] Sebastian Fitzek: Flugangst 7A

Es gibt eine tödliche Waffe, die durch jede Kontrolle kommt.
Jeder kann sie ungehindert an Bord eines Flugzeugs bringen.

Ein Nachtflug Buenos Aires-Berlin.
Ein labiler Passagier, der unter Gewaltphantasien leidet.
Und ein Psychiater, der diesen Patienten manipulieren soll, um an Bord eine Katastrophe herbeizuführen.
Sonst verliert er etwas sehr viel Wichtigeres als sein Leben ...

Meine Meinung

Nun, den neuen Fitzek unvoreingenommen zu lesen, war für mich so gut wie unmöglich. Bisher habe ich alle seine Bücher - mit ein paar wenigen Ausnahmen - regelrecht verschlungen, konnte sie vor Spannung nie weglegen und habe mit Herzrasen und Schweißausbrüchen mitgefiebert und -geraten. Allerdings waren es eben diese "paar wenigen Ausnahmen", die es mir so schwierig machten, Flugangst 7A locker wegzulesen. Nachdem Das Joshua-Profil ziemlich abgedriftet ist, Das Paket schon nicht mehr überzeugend war und AchtNacht dann als endgültiger Griff ins Klo gelten konnte, stand ich dem neuen Thriller meines persönlichen Thriller-Gottes absolut kritisch gegenüber. Zunächst wollte ich warten, bis es als Taschenbuch erscheint - die durchweg positiven Kritiken nach Erscheinen ließen mich dann aber doch zu der Hardcover-Version greifen, die meiner Meinung nach eines der coolsten Cover überhaupt hat. Aber dann lag es doch zu Hause rum und wartete wochenlang darauf, endlich gelesen zu werden. Naja, was soll ich sagen: Ich habe es dann Anfang Januar endlich angefangen zu lesen - und es verschlungen!

 

Endlich wieder back to the roots, endlich wieder ein Fitzek ganz nach meinem Geschmack und so wie ich ihn kennen- und lieben gelernt habe! Mit authentischen Protagonisten, realistisch nachvollziehbaren Handlungen und fantastisch beschriebenen Abgründen der menschlichen Psyche hat der Autor mich direkt wieder bei sich gehabt. Das Buch wegzulegen war keine Option (außer Hunger oder Müdigkeit gewannen die Oberhand). Von Anfang an ist man wieder mittendrin und voll dabei. Sebastian Fitzek schafft es endlich wieder, mich als Leser zu begeistern und - sein Spezialgebiet - absolut zu verwirren. Verdächtige hat man während des Lesens ohne Ende, aber ob der wahre Täter dabei ist, bleibt selbstverständlich bis zum Ende offe; und - wie sollte es auch anders sein - ist zu 99,9% nicht der Richtige verdächtigt worden (tatsächlich entspricht die Statistik bei mir 100%...). Die Spannung, die der Autor von Anfang an aufbaut, nimmt im Laufe der Story Ausmaße an, die den Leser zum Schwitzen bringen. Nicht einmal am Ende fällt diese in sich zusammen, sondern klingt still und heimlich aus - für mich sogar so heimlich, dass ich nicht einmal mitbekommen habe, dass sie weg ist. Denn das Ende könnte man durchaus als Fitzek-typisch bezeichnen: ein Ende, das irgendwie kein Ende ist; ein Ende, das das ganze Buch auf den Kopf stellt.

Fazit

Ich bin begeistert, wie sehr Sebastian Fitzek mich wieder fesseln konnte. Alle Zweifel waren schon nach wenigen Seiten wie weggeblasen. Wenn man zu mir kommt und sagt: "Hey, ich habe noch keinen einzigen Fitzek gelesen, mit welchem sollte ich anfangen?" ist meine Antwort IMMER ganz klar Die Therapie. Denn sein erstes Buch kennzeichnet in seiner Art gleichzeitig auch alle weiteren, die noch so kamen. Und wenn man mir sagt: "Ich habe hier AchtNacht liegen, wäre mein erster Fitzek, bin schon gespannt!", dann kann ich nur sagen: Lass die Finger davon, danach wirst du nie wieder einen Fitzek anrühren!!! Aber Flugangst 7A kann ebenso als "erster" Fitzek gelesen werden wie Die Therapie, denn auch hier hat man einen "echten" Fitzek vor sich liegen.

Also liebe Leute: Kauft ihn, lest ihn, liebt ihn!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0