[Buchvorstellung] Sascha Lemon: Schattenbrandung

Heute gibt es mal eine Buchvorstellung von mir!

Das Buch, das ich euch näher bringen möchte, ist "Schattenbrandung" von Sascha Lemon. Der Autor, der in Norddeutschland geboren wurde, fing bereits mit 18 Jahren an zu schreiben. Seine erste Romanveröffentlichung war Anfang 2017 der Thriller "Blutiger Nebel", im Oktober 2017 folgte darauf "Schattenbrandung" (Verlag: books2read), der Thriller, den ich euch heute vorstelle.

 

Das Buch handelt von einer nach Schottland ausgewanderten deutschen Familie, deren Tochter spurlos verschwindet. Die Hauptprotagonistin ist die Mutter der Familie, Lena, die unter allen Umständen herausfinden möchte, was mit ihrer Tochter geschehen ist. Denn anders als die Polizei, glaubt sie nicht daran, dass Jenna einfach nur weggelaufen ist. Jennas Vater / Lenas Ehemann scheint an der Tragödie völlig zu zerbrechen und in seiner Trauer gefangen zu sein. Und dann ist da noch Eric, der Sohn der Familie, dessen eigene Probleme sich durch das Verschwinden seiner Schwester nur noch verschlimmern. Anstatt in dieser schweren Zeit zusammenzuhalten, ist jeder mit sich selbst beschäftigt, sodass die Familie nach und nach zu zerbrechen droht. Es scheint, als gäbe es niemanden in der Familie, der keine Geheimnisse hat - nicht einmal Jenna. Und Lena findet einfach keine Hinweise, die sie zu ihrer Tochter führen könnten... bis auf einen mysteriösen Schatten in der Dragonfalls-Bucht.

Meine Meinung

So ganz konnte mich Sascha Lemon mit seinem Thriller leider nicht überzeugen. Die Story klingt zunächst nach viel Spannung und düsteren Geheimnissen und auch das Cover, das meiner Meinung nach toll gestaltet ist und Schottland durchaus passend wiederspiegelt, verspricht einiges. Und auch, wenn man zu lesen beginnt, hat man vorerst ein gutes Gefühl, denn der Schreibstil ist prägnant und einfach zu lesen. Aber schon nach kurzer Zeit wird klar, dass die Spannung nicht so richtig aufkommt. Bis zu etwa 60% des Buches passiert schlichtweg - nichts. Lena ist einfach nur mit sich selbst beschäftigt, ihr Mann auch und es wiederholt sich alles wieder und wieder ohne irgendwohin zu führen. Dass Jenna verschwunden ist, rückt leider in den Hintergrund. Durch dieses ganze - zum Teil absolut unauthentische - Handeln Lenas, wird sie einem von Seite zu Seite unsympathischer, sodass das Lesen bald schon keinen Spaß mehr gemacht hat.

 

Auch hatte ich das Gefühl, dass Erics Leben ein eigenes Buch hätte füllen können, da seine Probleme so umfangreich sind - aber durchaus Potenzial für eine eigene Story bieten würden -, und für mein Empfinden in keinem Zusammenhang mit dem eigentlichen Plot stehen (auch, wenn die Probleme sich durch Jennas Verschwinden noch verschlimmern). Eric hat für mich leider zu wenig Raum im Plot bekommen, was ich sehr schade fand, da er definitiv ein Sympathieträger ist (wenn nicht sogar der einzige).

 

Zum Schluss kam dann aber tatsächlich noch etwas Spannung auf, als einige Personen auftraten, die sich seltsam verhielten, die Situation immer merkwürdiger wurde und Lena mit ihren "Ermittlungen" voranzukommen schien.

Fazit

Alles in Allem war zu vieles für mich von vornherein zu offensichtlich - vor allen Dingen die Lösung des Falls. Auch ist es so, dass ich nicht unbedingt ein Fan von Thrillern bin, in denen eine "Privatperson" (in diesem Falle die Mutter der Verschwundenen) die Ermittlungen in die Hand nimmt, ohne dass auch nur eine einzige andere Person irgendwie signifikant involviert wäre.

Der Plot hat viel Potenzial, mir persönlich fehlte aber einfach zu viel.

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